Amalgam und Amalgamsanierung
Das Thema Amalgam als Füllungsmaterial wird sehr kontrovers und zum Teil unsachlich diskutiert. Um Ihnen eine neutrale Information zu geben, lesen Sie bitte den Artikel von Professor Dr. Schweinsberg „Quecksilber gestern, heute, morgen – Amalgam in der Zahnheilkunde“ (Umweltmed Forsch Prax 16 (1) 29-37 (2011)) “.
Nach dem aktuellen Kenntnisstand empfehlen wir Amalgam nicht als Material für neue Füllungen. Insbesondere beim Einbringen und Entfernen von Amalgam werden problematische Quecksilberdämpfe frei. Andererseits bedeutet jede neue Restauration eine, wenn auch zumeist geringe, Verletzung des Zahnes. Daher empfehlen wir Amalgamfüllungen zu belassen, sofern diese in einem gutem Zustand sind und gut vertragen werden. Den Austausch von Amalgamfüllungen legen wir dringend nahe, wenn diese Undichtigkeiten aufweisen oder Anlass zur Vermutung von Unverträglichkeiten geben. Der Austausch sollte erst nach Isolierung mit einem Spanngummi (Kofferdam), unter guter Absaugung und mit speziellen Fräsen erfolgen. Dadurch wird eine Belastung mit Quecksilber weitgehend vermieden.
Es existieren eine Vielzahl von anderen Füllungs- oder Inlaymaterialien. Auch diese Materialien sind nicht unumstritten, manche wie beispielsweise einfach verarbeitete „Kunststoffe“ können problematisch sein. Als definitive Füllungsmaterialien empfehlen wir hochwertige Komposite oder Keramik. Diese Materialien sind bei präziser Verarbeitung sehr gut verträglich. Entscheidend ist dabei die Verklebung (Adhäsivtechnik). Eine saubere Verbindung zur Zahnsubstanz unter Spanngummi (Kofferdam) mit einem hochwertigen Mehrkomponenten-Kleber garantiert eine langfristige Funktion und sehr gute Ästhetik. Der Vorteil der Adhäsivtechnik ist, dass eine sehr substanzschonende Behandlung möglich ist. Der Nachteil sind die höheren Kosten für den erheblichen Zeitaufwand und die Materialien.